Rom
Noch mit geschlossenen Augen suche ich dich im Bett. Du bist aber nicht da.Wann bist du gegangen?
Gestern haben wir neben der Sant'Angelo-Brücke die Sterne gezählt.
Das Spiegelbild deines Lächelns im Fluss erleuchtete die Nacht.Du hast mir deine Tage versprochen.
Ich habe dir die Zeit versprochen, die mein Herzschlag zählen könnte.
Auf dem Weg zum Hotel gab es keine Sterne, keine Menschen, keine Straßen, nur wir.
Erst im Zimmer haben wir uns umarmt, als würde unsere Zeit davonlaufen.
Wann bist du gegangen?
Zweifel erschüttern mich wie ein Schauer.
Die Spur deines Duftes finde ich nicht in den Laken.
Ich suche mein Handy.
Keine Nachricht von dir. Kein Album von Rom.
Kein Foto von dir, nachdem der Covid dich auf seine Reise mitgenommen hat.
Die Vernunft dringt langsam in mich ein und beginnt, mich zu zerreißen. Sie ist ein hungriger Wolf, der mich von innen verschlingen will.
Ich schaue auf meine Antipsychotische, werfe sie aber in den Müll.
Nur noch ein Delirium, bitte.